Kulturraum Rondo im Forum 31

Donnerstag, 7. Mai, 19.30 Uhr
Forum 31, Heimstättenstr. 31, Fürstenfeldbruck
Mitveranstalter: DGB und GEW Kreisverband, KAB – Kath. Arbeitnehmerbewegung

Der Krieg, der Soldat 
und unser Gewissen

Vortrag von Jürgen Rose, 
Oberstleutnant der Bundeswehr a. D. und Publizist, über den Krieg um unsere Köpfe: 
Wie wir kriegsreif gemacht werden - Propaganda in Politik und Medien.
 
Aus Anlass des Kriegsendes und der Befreiung vom Faschismus vor siebzig Jahren spricht Jürgen Rose über die verhängnisvolle Entwicklung der deutschen Politik in Richtung Aufrüstung und Kriegsbeteiligung. Vom „Nie wieder Krieg“ bis hin zu internationalen Bundeswehreinsätzen, die angeblich dem Frieden und unserer Sicherheit dienen. Wie darf, soll, muss ein Soldat handeln, wenn seine militärische Führung ihn in einen Krieg befiehlt, in dem Menschen getötet und verwundet werden? Wenn es sich dabei möglicherweise oder offensichtlich um einen Angriffskrieg handelt, der ein völkerrechtliches Verbrechen ist und der weitere Gewalttaten entfesselt? Journalisten und Politiker gaukeln uns Kriegseinsätze als Ultima Ratio vor, in denen viele Unschuldige sterben, bleiben selbst aber ungeschoren. Wie können, sollen, müssen wir darauf antworten?
Eintritt frei.
Jürgen Rose war Oberstleutnant der Bundeswehr a. D. und Publizist, Vorstandsmitglied im Arbeitskreis Darmstädter Signal, Mitglied der SPD. Geb. 18. Juli 1958, 1977 Eintritt in die Bundeswehr als Wehrpflichtiger, Ausbildung zum Unteroffizier bei der Raketenartillerie. 1978 Wechsel als Offizieranwärter zur Luftwaffe. Studium der Pädagogik an der Universität der Bundeswehr München. Militärische Ausbildung zum Feuerleitoffizier der Flugabwehrraketentruppe u. a. in Fort Bliss, Texas/USA; 1988-91 Mitarbeiter an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation in Waldbröl, Forschungsbereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik; Ausbildungsleiter für die interaktive Simulation »Politik und Internationale Sicherheit« (POL&IS); 1991-95 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internationale Politik und Völkerrecht an der Universität der Bundeswehr München; 1995-98 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am George C. Marshall European Center for Security Studies in Garmisch-Partenkirchen; External Fellow am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg; zuletzt beim Wehrbereichskommando IV, München. Jahrzehntelanges Engagement als Seminarleiter und Dozent bei unterschiedlichen Bildungseinrichtungen; mehr als 550 Publikationen zu Themen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik, des Völkerrechts sowie der Inneren Führung in militärischen, sicherheits- und friedenspolitischen Fachbüchern und Zachzeitschriften sowie in Zeitungen und Magazinen; langjähriger Autor für die vom Norddeutschen Rundfunk ausgestrahlte Sendereihe »STREITKRÄFTE UND STRATEGIEN«,  die Wochenzeitung »DER FREITAG« sowie die Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft »OSSIETZKY«. Buchveröffentlichung: „Ernstfall Angriffskrieg: Frieden schaffen mit aller Gewalt?“, 2009, 268 Seiten, Euro 20,00, ISBN 978-3-9808137-2-3, Verlag ossietzky

Jürgen Roses fundierter Vortrag sowie weitere zur Thematik können hier eingesehen bzw. heruntergeladen werden.

Mehr über Kriegsführung im 21. Jahrhundert: Die Bundeswehr spielt eine Schlüsselrolle bei der gegenwärtigen Umstrukturierung der NATO-Eingreiftruppe. Integraler Bestandteil dieses Prozesses ist die Implementierung einer 5.000 bis 7.000 Mann starken "Very High Readiness Joint Task Force" (VJTF), die als "Speerspitze" künftiger Angriffsoperationen fungieren und zur Hälfte aus deutschen Soldaten bestehen soll. Deutschland soll maßgeblichen Einfluss auf die NATO-Konzepte erhalten.
"Wiederherstellung der territorialen Integrität eines NATO-Mitgliedsstaates"